Kleine Zeitung - 17. März 2006
Sophie Trauttmansdorff hat aus einem alten Pferdestall ein Atelier gemacht.
"Hier habe ich völlige Freiheit, da lässt es sich wunderbar arbeiten." Dass sich Sophie Trauttmansdorff in ihrem Atelier ganz zu Hause fühlt, liegt auf der Hand - der umgebaute Pferdestall gehört zu ihrem Elternhaus: Das Gut Vösendorf ist seit rund 600 Jahren im Besitz ihrer Familie.
Der knapp 50 Quadratmeter große Raum hat etwas von der Großzügigkeit eines Schlosses, seit die 33-jährige Illusionsmalerin hier mit Pinsel und Farbe eingezogen ist: Auf raumhohen Leinwänden hat sie täuschend echt einen Tempel nachgemalt. "Alles Muster für meine Kunden", erklärt die 33-jährige Vösendorferin ihren Jpb, "die vollständige illusionistische Auflösung des begrenzten Raumes - oder einfach dezente Dekoration, was auch immer gewünscht ist". Die Anfertigung von Bühnenbildern fällt ebenso darunter, wie Malereien im russischen Staatsmuseum St. Petersburg oder Wandbilder für private Wohnzimmer.
Handwerkliches Geschick muss bei dem Job wohl vorausgesetzt werden. "Ich habe auch eine Tischlerlehre abgeschlossen", sagt Trauttmansdorff. Es ist also klar, dass sie den Umbau ihres Ateliers großteils selbst erledigt hat. Viel war auch gar nicht nötig: " Einen neuen Boden verlegen, eine eiserne Wendeltreppe aus einem alten Zinshaus besorgen und auf einer Galerie ein paar Fenster einbauen lassen", zählt sie auf. Eine neue Elektro- und Wasserinstallation war ebenfalls nötig. Eine richtige Heizung fehlt aber "ganz bewusst". Ein Heizstrahler genügt Trauttmansdorff. Weil man bei ihrer Arbeit ohnehin in Bewegung ist. Im Sommer allerdings, da wird die Gallerie mit der gemütlichen Couch, schon öfters zum Wohnzimmer.